Lieber leben

Der lustige Benjamin hatte in seinen Leben viel vor, genauso wie Farid, der seit Jahren nach einem Unfall im Rollstuhl landete. Beide treffen sich in einem Rehazentrum wieder. Ben ist Tetraplegiker und völlig unselbständig.

Lieber Leben [dt./OV]
Dauer: 106 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Grand Corps Malade
Produzenten: Eric Altmayer, Nicolas Altmayer, Jean-Rachid
Hauptdarsteller: Pablo Pauly, Sounfiane Guerrab, Moussa Mansaly
Nebendarsteller: Naila Harzoune, Franck Falise, Yannick Renier
Studio: Mandarin Films
Sprachen: Deutsch, Français

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Zur Seite bei seiner Genesung stehen ihm Schwester Christiane, Pfleger Jean-Marie und der Physiotherapeut Francois. Mit eisernem Willen wieder gesund zu werden trainiert er täglich seine Muskeln, kann bald im Rollstuhl fahren, lernt neue Freunde kennen und verliebt sich in die hübsche Samia.

Nach einigen Monaten hat er große Fortschritte gemacht. Er kann seine Hände wieder bewegen und beginnt mit dem Lauftraining. Die Hoffnungen einer Profikarriere im Sport muss er jedoch aufgeben. Doch Ben ist trotzdem zufrieden, denn er sieht viele Patienten, deren Zustand sich nach Monaten sich nicht gebessert hat und die ihr Glück in den kleinen Dingen des Lebens gefunden haben.

Besetzung, Drehorte & Infos zum Film

Der Film „Lieber leben“ basiert auf der wahren Geschichte von Grand Corps Malades Roman „Patients“ und erzählt sein Leben. Der eigentliche Poetry-Slam-Künstler, arbeitet seit 2016 nicht nur als Autor, sondern auch als Regisseur. Unterstützt wurde er in der der Regie durch Minus und den Drehbuchhautor Fadette Drouard. Produziert wurde die Tragikomödie von Eric Altmayer, Nicolas Altmeyer und Jean-Rachid. Für die Musik verantwortlich war Angelo Foley und hinter der Kamera stand Antoine Monod. Den Schnitt übernahm die mit dem Cesar ausgezeichnete Filmeditorin Laure Gardette.

In den Hauptrollen spielen die Jungschauspieler Pablo Pauly, als Ben und Soufiane Guerrab in der Rolle des Farid. Außerdem agierten Moussa Mansaly als Toussaint und Nailia Harzoune als Samia.

Drehorte zum Film waren das Rehabilitationszentrum Coubert und das Stadion Auguste Delaune in Saint Denis.

Uraufgeführt wurde „Lieber leben“ auf den Filmfestival de Sarlat am 10.November 2016. Über die französische Kinoleinwand lief er ab dem 1.März 2017 und in den deutschen Kinos ab dem 14.Dezember 2017 mit einer Länge von 110 Minuten und einer FSK von 6 Jahren.

Inhalt & Handlung vom Film „Lieber leben“

Benjamin studiert Sportpädagogik und ist selbst ein begeisterter Basketballspieler. Nach einem nächtlichen Einbruch in ein Schwimmbad springt er ins viel zu flache Wasser und bricht sich beim Aufprall den Halswirbel. Nun ist er Tetraplegiker und kann nur den linken Zeh bewegen. Daraufhin beschließen in die Ärzte, ihn in ein nahegelegenes Rehazentrum zu verlegen.

Betreut wird Ben von der Krankenschwester Christine, den humorvollen Pfleger Jean-Marie und den Physiotherapeuten Francois, bemüht ihn in eine sitzende Position zu bringen, damit er in einem Rollstuhl fahren kann.

Ben lernt nach kurzer Zeit andere Patienten kennen. Farid, bereits seit dem vierten Lebensjahr im Rollstuhl, Steeve und Toussaint, die allerdings wenig Hoffnung haben, sich aus eigener Kraft bewegen zu können. Trotz eisernem Willen gesund zu werden, bleibt bei Benjamin die Angst nicht wieder zu gesunden, was er mit einer aufgesetzten Fröhlichkeit zu verstecken und zu vergessen versucht.

Von Farid lernt Benjamin, sich mit seinem neuen Leben anzufreunden, Geduld zu haben, nicht aufzugeben, selbst wenn das neu erlernen der einzelnen Bewegungen einen harten körperlichen Tribut fordert.

Bei der täglichen Krankengymnastik lernt er die verführerische Samia kennen und verliebt sich in sie. Samia schließt sich der Gruppe an, die sich über das Schwimmtraining beschweren, Joints rauchen, Snack-Automaten leer essen und den Rollstuhl-Rap erfinden.

Als Steeve nicht zum Essen erscheint, erfährt die Gruppe, dass er aufgrund seiner Depressionen eine Alkoholvergiftung erlitten hatte und in ein Krankenhaus verlegt wurde. Von Samia distanziert sich Ben, als er erfährt, dass sie wegen Liebeskummers versuchte, sich bei einem Autounfall das Leben zu nehmen.

Benjamin trainiert weiter verbissen, um seinen Traum, in die Welt des Profisports zurückzukehren, wahr werden zu lassen. Trotz seiner großen Fortschritte muss er einen herben Rückschlag erleiden, als er von der leitenden Ärztin erfährt, dass er niemals eine Sportkarriere anstreben könne. Allerdings erkennt Ben, dass er gegenüber den anderen eine weit bessere Zukunftsperspektive hat und seine Selbständigkeit weitgehend zurückgewinnen kann.

Der erste der die Gruppe verlässt, ist Toussaint, der aufgrund mangelnder Fortschritte in ein Behindertenheim verlegt wird. Kurz bevor Ben aus der Rehaklinik entlassen wird, erfahren er, Steeve und Farid, dass Toussaint nach einem Herzinfarkt verstorben ist, was die Freunde in tiefe Trauer versetzt und auch Zweifel aufkommen, ob dies der Wahrheit entspricht.

Am Tag seiner Entlassung hat seine frühere Basketballmannschaft ein Finalspiel und Ben entschließt sich nach kurzer Überlegung, dass Spiel zu besuchen. Von der Mannschaftsbank aus, verfolgt er glücklich das Spiel.

Filmkritik und Fazit zum Film „Lieber leben“

Der mit dem Cesar 2018 ausgezeichnete Film „Lieber Leben“ bekam den Preis in den Kategorien, bestes Erstlingswerk, bester Nachwuchsschauspieler und bestes Drehbuch. Er basiert auf den Roman „Patient“, in dem Grand Corps Malade seine eigene Lebensgeschichte erzählt. Er selbst wurde bei einem Schwimmunfall verletzt und konnte danach seine Beine nicht mehr bewegen. Zur Genesung wurde er in das Rehabilitationszentrum Coubert verlegt, in dem er nach zwei Jahren das Laufen, gestützt auf einer Krücke erlernte. Er gab sich selbst den Künstlernamen Grand Corps Malade, was übersetzt, großer kranker Körper bedeutet.

„Lieber Leben“ ist ein filmisches Meisterwerk, dass zwischen Melancholie und Depression die richtige Balance findet. Realitätsgetreu zeigt er unter anderem wie durch Humor, kleinen Fortschritten eine Krankheit zu besiegen, wahre Glücksmomente aufkommen, die selbst dem Außenstehenden intensiv vermittelt werden können.

Die Tragikomödie ist ein sehenswerter Film über gelähmte Menschen und ihren Kampf wieder in ein geregeltes Leben zurückzukehren, indem sie alltägliche normale Funktionen ihres Körpers unter schwersten geistigen und physischen Bedingungen neu erlernen müssen. Ein absolut sehenswerter Film der zum Nachdenken über behinderte Menschen unserer Gesellschaft anregt.

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